„Asador Etxebarri“ in Atxondo, Spanien
Denkt man an Spanien, denkt man an Temperament, Leidenschaft und Hingabe – das berühmte Feuer im Blut.
In diesem Restaurant hat nicht nur der Koch Feuer im Blut, sondern auch jedes einzelne der verschiedenen Gerichte. Im Asador Etxebarri wird jedes Gericht, von der Vorspeise über die verschiedenen Gänge bis hin zu dem Dessert, von Victor Arguinzoniz über dem Feuer mit viel LIebe zum Detail und zur Grillkunst selbst zubereitet.
Vom Flaggenhändler zum Spitzenkoch
Victor Arguinzoniz wurde in Atxondo, einem kleinen Dorf im Baskenland, geboren, nicht unweit seines heutigen Restaurants entfernt. Er ist eigentlich Flaggenverkäufer, der sich das Kochen und insbesondere das Grillen selbst beigebracht hat. Seine Leidenschaft führte nicht nur dazu, dass er sich zusammen mit seinem Vater und seinem Onkel einen alten Bauernhof kaufte, die sie für das Restaurant sanierten, sondern sie legte auch den Grundstein für seine Karriere als einer der besten Spitzenköche der Welt.
Selbst Gourmets und erfahrene Kritiker sind überrascht und gleichermaßen verzückt von dieser Grillkunst, die besondere Auseinandersetzung mit den verschiedenen Arten von Holz und Grillmöglichkeiten umfasst. Ist ein Gericht nicht komplett über dem Feuer zubereitet, so sind es zumindest einige der Zutaten selbst.
Eis vom Grill
Nicht nur, aber vor allem auch, findet man auf der Speisekarte des Asador Etxebarri Fleisch und Fischgerichte. So grillt man dort Austern in der eigenen Schale mit Blattspinat, oder auch Rib-Eye am Knochen, das „rare“ serviert wird.
Meint man vielleicht, dass sicher die Beilagen zum Eis gegrillt wurden, liegt man nicht ganz richtig. Die besondere Komponente vom Milcheis auf Rote-Bete-Sauce ist, dass die Milch für das Eis zuvor über Feuer angegrillt wurde, bevor sie weiterverarbeitet wurde. Eine außergewöhnliche Art, die das Ideenreichtum von Arguinzoniz widerspiegelt. Nicht nur hat er auch seine eigenen Grillapparate gebaut, sondern er braut auch sein eigenes Bier, stellt seinen Büffelmozzarella selbst her und falls er etwas nicht selbst produziert, hilft die Familie aus. Seine Großmutter zum Beispiel stellt Chorizo aus Schweinefleisch her, die als Appetizer auf dem Restauranttisch landet.
Bodenständig und ehrlich kommt einem die Küche vor, was man nur selten in der gehobenen Gastronomie findet. Und das macht das Asador Etxebarri so interessant und auch einzigartig, wie beispielsweise auch die Lage des Restaurants selbst: In Nordspanien gelegen sind Ortsunkundige wohl auf ein Navigationsgerät angewiesen, um zu dem Restaurant in einem ehemaligen Bauernhaus zu finden, obwohl man von Weitem wahrscheinlich bereits das Grillaroma vom Asador Etxebarri riechen können sollte.
Allzu rustikal ist die Einrichtung hingegen aber nicht. Hohe Decken mit Holzbalken versehen, Steinmauern und graue Farbe an den Wänden sowie schwarze Stoffstühle und weiße Tischdecken geben mehr Hinweis auf das Sternekoch-Etablissement, ohne allzu viel von der urigen Rustikalität der Speisen zu verlieren. Auf einer Galerie mit schwarzem Eisengeländer gibt es noch weitere Sitzplätze.